Markus Sucher
Rennacs Studies
17.11.2005 - 22.12.2005Hitchcock, Rennacs und die „gefrorene Zeit“
Für seine „Rennacs Studies“ wurde Markus Sucher bei der diesjährigen  Ars Electronica mit einer „Goldenen Nica“ ausgezeichnet. Ab 17.  November 2005 präsentiert Artbits seine Arbeiten als großformatige  Drucke.
 
 „Das Prinzip meiner Idee ist einfach“ meint der zwanzigjährige Markus  Sucher. „Ein Scanner wird auf einen Computerbildschirm befestigt, auf  dem ein Film läuft. Dann wird die Scanapplikation gestartet; man erhält  ein Bild mit Fragmenten des Films.“ Mit dieser Methode, „gefrorene Zeit“  herzustellen, konnte der Student der Universität für Angewandte Kunst  im Rahmen der diesjährigen Ars Electronica reüssieren. Seine
 „Rennacs Studies“ (Rennacs= scanneR rückwärts gelesen) wurden mit einer  „Goldenen Nica“ in der Kategorie „u19-freestyle computing“  ausgezeichnet. 
 
 Innovation und Experiment
 Die Möglichkeiten seiner innovativen Methode hat Sucher mit  wissenschaftlicher Akribie ausgelotet. Dazu Sucher selbst: „Es war mir  wichtig den Prozess des Scannens zu erforschen“. Ausgehend von Fragen  wie:
 „Was geschieht bei Standbildern, einfachen computergenerierten  Animationen, Panoramaaufnahmen, Musikvideos, Kurzfilmen oder gar bei  ganzen Spielfilmen?“ begann der Student der Weibel-Klasse, seine
 Methode systematisch zu ergründen. Von relativ einfachen  „simple-dot-movements" führte ihn seine Experimentierfreudigkeit hierbei  bis zu „one hour photos". Dabei handelt es sich um ganze Spielfilme,  die mittels Scan festgehalten und zu einem Bild verschmolzen werden.  Artbits zeigt im Rahmen der aktuellen Ausstellung die chronologische  Genese dieser „Rennacs Studies“. Neue Arbeiten wie etwa die  Spielfilm-Sequenz-Studien in denen „North by Northwest“ auf „Finding  Nemo“ treffen werden den ersten Scan-Studien gegenübergestellt. 
 
 Suchers Arbeiten spielen mit der Wahrnehmung der Betrachter und  verdeutlichen Strukturen und Dynamiken die unserer „Alltagswirklichkeit“  verschlossen bleiben. Mit seinen digitalen "Rennacs Studies" erinnert  Sucher auch an die Bewegungsstudien des späten neunzehnten Jahrhunderts  und erzeugt somit Anknüpfungspunkte an die umfangreiche  Bewegtbild-Tradition der Kunstgeschichte.
